Dankbarkeit
Tief einsame Ruhe liegt im Wald.
Abseits von ausgetretnen Wegen
bleibe ich stehen in tiefem Halt,
fühle Stille hier als Segen.
Mein Puls wird eins mit der Natur;
soviel langsamer ist ihre Zeit.
Fühl mich im Gehen hier gelenkt
und mit Magie so reich beschenkt,
geöffnet mein Herz ganz weit.
Kann der Schönheit von Mutter Erde
direkt in die Augen schauen –
welch magischer Moment –
so voller Liebe und Vertrauen.
Ich fühle mich verzaubert
und die Zeit bleibt stehen.
Solch wundervolle Begegnung
lässt mit ganzer Seele
tiefste Dankbarkeit geschehen.
(Anke Mehrholz)

Die Begegnung mit Wildtieren in freier Natur versetzt mich immer wieder in tiefe Dankbarkeit.
Gerade das Zusammentreffen mit Hirschen oder auch Hirschkühen empfinde ich jedes Mal als sehr erhaben. Das liegt zum einen an der Einzigartigkeit solcher Momente. Aber auch ihre beinahe majestätisch anmutende Bewegung und Größe hat einen ganz besonderen Zauber.
Es hat schon etwas sehr meditatives, für eine längere Zeit so in direktem Kontakt mit diesen wundervollen Tieren stehen zu dürfen. Es entschleunigt sofort, bringt in die eigene äußere und innere Stille und lässt auch ein Gefühl von Demut entstehen.
Gerade auch bei dieser Wanderung hier war es fast so, als ob etwas Größeres den sichtbaren Beweis geben wollte, wie die einzelnen Dinge im Leben so ineinandergreifen und verbunden sind.
Dieser Wald dort ist mir, allein schon von den vielen, vielen Runden mit meinem Hund Oskar, sehr vertraut. Doch noch immer finde ich Wege, die ich zuvor nicht gegangen bin.
Meine erste Begegnung an jenem Tag war mit einer Hirschkuh, versteckt im Unterholz – stehen bleiben, beobachten, genießen.
Dann wurde mein Blick auf eine kleine weiße Feder gelenkt, die sich in einem Ast verfangen hat; ein wunderbares Fotomotiv – stehen bleiben, fotografieren, genießen.
Vielleicht waren es genau diese beiden Momente, die dann die magische Gelegenheit geschaffen hat, diesen beiden Hirschen (Damwild) so unfassbar nah sein zu dürfen. Für mich verbindet sich damit oft das Gefühl eins zu werden mit der Natur; in dem Moment aufzugehen. Beide Hirsche bewegten sich so im Vertrauen und langsam; wundervoll.

Da standen sie dann beide und ich nur einige Meter entfernt; fasziniert und wirklich voller Dankbarkeit für diese Begegnung.
Nun ja und vielleicht haben mich genau diese wertvollen Minuten davor bewahrt einer großen Rotte Wildscheine in die „Arme“ zu laufen, die nämlich genau während dessen den Weg gequert haben. Wer weiß?

Ich kann Sie wirklich nur dazu einladen, sich auf einer Runde in der Natur in Ihrem Gehen einfach mal leiten zu lassen; in Stille und Langsamkeit.
Sie werden überrascht sein, was es zu sehen gibt, selbst auf Wegen, die man schon oft beschritten hat.
Ihre
Anke Mehrholz