Schönes Selbst
Es ist ein Tag – einer dieser, die berühren
tiefliegend wunden Punkt mit dunkler Seite.
Ein Tag, an dem die Schwere will verführen;
stell in Frage – mein Tun auf ganzer Weite.
Schönes Selbst ganz ins Außen will gelangen.
Doch welchen Weg soll es dafür gehen?
Der Blick mit filzigen Gedanken ist verhangen;
kann grad nur rückwärtsdenkend sehen.
Ins Vorwärts mich das Lebenspendel zieht
Lieblingsort – dort fängt mich auf der Wald.
In magisch grüner Welt mein Selbst hier sieht
Reich der Phantasie – eintauchen in den Halt.
Stehe Minuten – stundenlang an dieser Stelle;
in meinen Augen – Fabelwesen, Feen, Elfen.
Dann erfasst mich mit ganzer Kraft die Welle
hinein in die Welt der Geister, die da helfen.
Es braucht von mir heut kein Entscheiden –
dafür ist mein Blick nicht klar genug.
Mit dem Herausgehen fällt ab das Leiden –
zurück in Komfortzone – wäre Selbstbetrug.
Wohin mein Selbst geht – ist weiter offen.
Solang ich verbunden bin mit der Natur –
hält mich mein Glauben weiter tief im Hoffen.
Lebe im Jetzt – lebendig, leicht – ganz pur.
(Anke Mehrholz)


